AMUSE TO DEATH – Phantasmagoria

Die aktuellen oder früheren Referenzen der Beteiligten umfassen unter anderem Neophobia, EGO, Architecture Of Emptiness, Fountainhead, Obscura, Belphegor, Defeated Sanity, Amogh Symphony, Shaped In Dreams, Divine X, Ally The Fiddle, Onyx Eyes, Determination, Cerebrum und Sacred Outcry. Anders formuliert: Das Quintett ist im Feld brachialer, vertrackter und nerdiger Heavy-Musik einschlägig erfahren. AMUSE TO DEATH preisen sich selbst als „The world’s first and only swinging-cartoon-progressive-death-metal band“ an. Konkret bedeutet das den Rückgriff auf die Klang- und Gestaltungsästhetik früherer Tage inklusive Bläser-Einsatz und Swing-Grooves, die mit vorwärts gerichteter Komplexität und ausgeprägter Experimentierfreude kombiniert werden. „Phantasmagoria“ klingt im Ergebnis so ungewöhnlich und anders, wie man es angesichts dieser Beschreibung erwarten darf. Und über die charismatische Frontfrau Carmen Grandi haben wir noch nicht einmal gesprochen. AMUSE TO DEATH haben die Zeit seit ihrer Gründung Anfang 2023 gut genutzt und sich einen eigenständigen, auffälligen Ansatz erarbeitet. Die vier Tracks der eigenveröffentlichten Einstands-EP wecken von Beginn an Interesse und Aufmerksamkeit. Das liegt daran, dass die seichten und zugänglichen sowie die abgedrehten Extreme des wendungsreichen Crossovers maximal ausgereizt werden und man permanent neue Eindrücke wahrnimmt oder zu verdauen hat. Kreativkopf Tom „Fountainhead“ Geldschläger lebt sich ohne Rücksicht auf Verluste aus und geht mutig in Stilkombinationen, die sich vermeintlich ausschließen, auf „Phantasmagoria“ aber fantastisch funktionieren. Textlich traut sich das Quintett ebenfalls eine Menge. Heißt in der Konsequenz: Ein gelungener Einstand, der Lust auf mehr macht.

(Eigenrelease/Phantasmagoria | Amuse to Death)