ARROW MINDS – S.A.D.

Es gibt Stimmen, die selbst dem Modern-Hardcore-Gerne Stagnation und die Unfähigkeit zur Weiterentwicklung bescheinigen. Wer diese Meinung vertritt, muss unbedingt die neue Platte von ARROW MINDS hören. Nicht alles, aber vieles ist anders. Das ist gemeint, wenn Frontmann Jay freimütig zugibt, dass dieses Mal seine Wertschätzung für Beastie Boys, Bring Me The Horizon und Twenty One Pilots durchschlägt. Die Rostocker präsentieren sich auf ihrem Drittwerk als Band mit merklich veränderten Prioritäten und Interessen. Die Hardcore-Herkunft ist dem Nachfolger von „Worrier“ noch anzuhören. Rock- und Pop-Einschläge verändern den Wirkungs- und Bedeutungszusammenhang allerdings massiv. Das Feature von Evengreen Terrace fällt angesichts dessen fast aus dem Rahmen, dürfte aber der gemeinsamen Tour im Jahr 2022 geschuldet sein. Seither ist viel passiert. ARROW MINDS mögen sich seit ihrer Gründung 2016 viele Sympathien und Fans erspielt haben. Mit „S.A.D.“ beginnt ihr Weg nun ein Stück weit von vorne. Verbindung schaffen die weiterhin gegebene Hymnischkeit der Tracks und die ausgeprägte Leidenschaft, mit der die Musiker aus Mecklenburg-Vorpommern ihre Band vorantreiben. Und zugegeben, auch die „neuen“ ARROW MINDS finden ihre Momente und binden an ihr variabel angelegtes Spiel. Das starke Songwriting des Drittwerks überzeugt, auch wenn man sich im ersten Moment kurz neu orientieren muss.

(Dead Serious/Cargo)