ASAF SIRKIS – Solar Flash

„Solar Flash“ ist kein Album im herkömmlichen Verständnis. Das soll es auch gar nicht sein. Dem israelischen Schlagzeuger ASAF SIRKIS und seinen Mitstreitern geht es darum, zu experimentieren, künstlerisch zu wachsen und die Grenzen des Machbaren zu verschieben. Auf dem Cover werden der britische Keyboarder und Pianist Gary Husband sowie der schottische Bassist Kevin Glasgow als feste Mitglieder des Line-Ups hervorgehoben. An jeweils drei Stücken wirken zudem die polnische Sängerin Sylwia Bialas beziehungsweise der US-amerikanische Gitarrist Mark Wingfield mit. Knapp 50 Minuten lang setzt es auf „Solar Flash“ ausladende Nummern zwischen Prog, Fusion, Jazz, Rock, Avantgarde, etc. ASAF SIRKIS & Co. treten mit Anspruch und anstrengenden oder zumindest Konzentration fordernden Stücken an. Ein Nebenbeihören ist ausgeschlossen, Nachvollziehbarkeit nicht immer gegeben. Denn nur wer Konventionen bricht sowie vorwärts denkt und spielt, erreicht musikalisches Neuland. Und darum geht es hier. Die Ethno-Ästhetik der Lieder mit Sängerin ist dabei noch am Ehesten für Wiedererkennung geeignet und scheint mit der eher minimalistischen Instrumentierung dabei helfen zu sollen, zwischendurch den Kopf wieder frei zu bekommen. Daneben geht es komplexer und weniger eindeutig zu, ohne dass die Wirkungsrichtung immer eindeutig ist. Anders als bei (instrumentalen) Post-Rock-Scheiben gemeinhin üblich, setzt beim Hören von „Solar Flash“ in den gesanglosen Stücken kein Kopfkino-Effekt ein. Bei den Liedern mit Sylwia Bialas aber schon, obwohl die Polin keine Texte singt. Der andere Blick von ASAF SIRKIS & Co. auf ihre Musik und das konsequente Streben nach Experimenten ist interessant, auch wenn sich nicht alles erschließt.

(Stonebird/Moonjune)