ASTRONOID – Radiant Bloom

Die aus Groveland, Massachusetts stammenden ASTRONOID sind bereits mit Periphery, Animals As Leaders, Between The Buried And Me und Coheed And Cambria getourt. Addiert man zusätzlich Alcest, Deafheaven und Mew hnizu und stellt sich anschließend den kleinsten gemeinsamen Nenner aller Genannten vor, kommt man in etwa dort an, wo das Quartett aktiv ist. Mit „Radiant Bloom“ erscheint das Drittwerk der Gruppe, die einer Mischung aus Blackgaze und Dreamwave verschrieben ist. Auf dem Nachfolger von „Air“ aus dem Jahr 2016 und des selbstbetitelten Werks von 2019 geht es deutlich zugänglicher und durchgängig abstrakt poppig zu. ASTRONOID spielen anmutige, allgemeingültige und wirklich schöne Songs. Die Black Metal-Einflüsse sind merklich zurückgefahren. Die Musiker stellen auf Wohlklang und eine warme, entrückte Intensität in der Breite ab. Bisweilen geht es auf „Radiant Bloom“ aber auch aufgewühlt und vertrackt zu, doch das niemals lange oder vordergründig. Eigentlich ist vieles, was man hört, schwerverdaulich, technisch komplex und heftig. Eigentlich. Denn dem Tenor nach ist das Drittwerk eher Post-Rock denn Post-Metal und niemals als extrem oder fordernd auszulegen. Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht tief in den Sound-Kosmos der Band aus Massachusetts hineinhören und -arbeiten kann. Unter der verträumt-schwelgenden Oberfläche passiert so viel. Man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, während der Respekt vor der kreativen Leistung von ASTRONOID immer weiter anwächst.

(Century Media/Sony)