Zwischen dem Erscheinen des 2012er Debüts „Alpha Theistic“ und dem Zweitwerk der Franzosen, „Prophetic Era (Or How Yahveh Became The One)“, sind noch acht Jahre vergangen. Der dritte Longplayer „Cross. Deny. Glorify.“ erscheint demnach vergleichsweise schnell, denn 2020 ist noch nicht lange her. Vielleicht liegt es ja daran, dass die feste Besetzung von ATHANATHEOS lediglich aus Samuel Girard (Gitarre und Vocals) sowie Bassist Nils Delhaye-Boloh besteht. Daneben arbeitet das Duo mit Session-Musikern und Freuden. Die Kreativarbeit dürfte deshalb um einiges fokussierter als bei einer größeren Gruppe vonstattengehen. Die 2012 aus den Überresten von Soul Rejected hervorgegangene Band verfolgt einen komplexen Ansatz, der dem übergeordneten Thema des Atheismus verschrieben ist und auf „Cross. Deny. Glorify.“ konzeptionell den Niedergang des römischen Reiches über drei Generationen und aus der Beobachtung dreier Protagonisten aus verschiedenen Gesellschaftsklassen verfolgt. Der thematische Rahmen garantiert für ein zu Ende gedachtes Songwriting und den Wechsel präzis-extremer und gefällig-atmosphärischer Passagen. Die Musiker aus Nantes treten auf ihrem Drittwerk überwiegend anstrengend in Erscheinung, weil es zumeist komplex und technisch zugeht und selten die Chance zum Durchatmen bleibt. Andererseits gelingt es ATHANATHEOS, ein spannendes, bindendes Drittwerk aufzusetzen, dem man gerne Zeit und Konzentration widmet. Anders geht es auch gar nicht, denn sonst findet man keinen Zugang zu „Cross. Deny. Glorify.“ oder verliert alsbald den Anschluss.
(Lavadome)