Eifern die Kalifornier The Acacia Strain nach? Das Deathcore-Outlet hat gefühlt den Trend losgetreten, zunächst EPs zu veröffentlichen und diese später noch einmal vereint als Album auf den Markt zu bringen. ATREYU tun mit „The Beautiful Dark Of Life“ genau das, nachdem unterjährig bereits die drei EPs „The Hope Of A Spark“, „The Moment You Find Your Flame“ und „A Torch In The Dark“ erschienen waren. Das gebündelte „The Beautiful Dark Of Life“ bietet Vorteile, keine Frage. Die Gruppe aus Orange County präsentiert sich so frisch und zwingend, wie schon lange nicht mehr. MetalCore, Alternative-Metal, Post-Hardcore und Rock, Elektro, Pop – das Quintett ist stilistischen Fragestellungen und Limitierungen lange entwachsen und folgt allein den Erfordernissen der Songs. Und die sind großartig. Einerseits, weil sie kompositorisch so unterschiedlich daherkommen und immer für Überraschungen gut sind. Andererseits, weil ATREYU ihren Ansatz treibender Strophen und maximal betonter, bombastischer Breitwand-Refrains auf die Spitze treiben. Beispielhaft sei ,Insomnia‘ hervorgehoben. Längst ist klar, dass dies ein neues Referenz-Stück ist, das auf ewig mit den Kaliforniern verbunden bleiben wird. Die lebendige Durchmischung brachialer und eingängiger Klänge sorgt für Unterhaltung und vielfältige Eindrücke. Da das neunte Album der Band rund um menschliche Emotionen und den Wahnsinn oder die Großartigkeit des Lebens aufgebaut ist, kann „The Beautiful Dark Of Life“ gar nicht anders als ebenso klingen. Wären ATREYU nicht längst eines der Aushängeschilder der Core-Sparte, würden sie es nach diesem tollen Album sein. Die neuerliche Bestätigung der eigenen Relevanz und Klasse ist neidlos anzuerkennen. Mit diesem Quintett ist weiterhin zu rechnen.
(Spinefarm)
