BEAR – Vanta

Die Belgier bleiben sich treu. Das ist positiv hervorzuheben. Bei BEAR geht es stets komplex, aufgewühlt und noisig zur Sache. „Vanta“ stellt diesbezüglich keine Ausnahme dar. Die elf Tracks des Albums sind als nachvollziehbar zu charakterisieren. Die Entwicklung der Stücke erfolgt absichtsvoll und umsichtig. Leichtverdaulich ist der gebotene Sound deshalb aber noch lange nicht. Dass es mehr Melodie, Atmosphäre und Clean-Gesang als in den frühen Tagen der Band gibt, ändert daran nichts. Entweder lässt man sich auf den wüsten, unsteten Sound der Formation aus Antwerpen ein oder man ist heillos verloren. Mathrock, Post-Hardcore, Noise-Rock, Metal-Hardcore: diese und andere Stile kommen hier zusammen. BEAR ist dabei daran gelegen, nicht berechenbar aufzuspielen und eigene Stil-Kombinationen zu kreieren. Die Belgier sind erfahren und kreativ genug, um dieses Ziel umzusetzen. Das Quartett zeigt sich neuerlich bestrebt, den eigenen Klangraum zu erweitern und in den Details zu überraschen. Beispielhaft können das jazzige Saxophon-Solo von Vincent Breys von Brzzvll oder die Gast-Vocals von Stefan De Graef von Psychonaut angeführt werden. Auch sonst sind BEAR darauf aus, sich gegenseitig zu pushen und neue Einflüsse oder tief reichende Emotionen und Erfahrungen in Song-Form zu verarbeiten. Das ganzheitliche Vorgehen und die an den Tag gelegte Rücksichtslosigkeit sind dabei die Garanten dafür, dass mit „Vanta“ ein weiteres tolles Album erscheint.

(Pelagic)