DER BLUM – Was bleibt

„Was bleibt“, ist der Eindruck, dass DER BLUM als künstlerisch wertvoll wahrgenommen werden will. Das liegt einerseits daran, dass es sich bei den Texten um vertonte Poesie handelt, die überwiegend als Spoken Word oder eben Spoken Poetry gesetzt wird. Andererseits verhält es sich so, dass auch musikalisch die kalkulierte Konfrontation gesucht wird. Die Instrumentierung bilden Bass, Schlagzeug und Saxophon. Stilistisch ist das Debüt von DER BLUM als Mischung aus Jazz, Indie und kruder Anti-Poppigkeit zu sehen. Häufig geht es vertrackt bis experimentell zu. Nicht immer ist es möglich, sich auf die Poesie zu konzentrieren. Besonders dann nicht, wenn das Saxophon vordergründig eingesetzt wird. Kreativkopf, Sänger und Multi-Instrumentalist ist Jörg Holdringhausen, der als Teil oder Gast-/Tour-Musiker von Tagtraum, Tele und Wir sind Helden, Boink, Per Anders und Judith Holofernes schon viele Jahre im Feld zwischen Rock und Pop aktiv ist. DER BLUM ist sein Solo-Outlet, das abstrakter und avantgardistischer als die übrigen Betätigungsfelder angelegt ist. „Was bleibt“ ist eher mitgeschnittenes Happening als ein Album im herkömmlichen Verständnis. So etwas muss man mögen und sich bewusst aussuchen, am Besten zunächst live antesten. (unserallereins)