Auf dem dritten Longplayer der Band aus Baden-Württemberg finden sich auch einige Songs mit englischen Vocals. Zumeist geht es auf „Incendium“ aber deutschsprachig zu. So kennt man die Stuttgarter, die viele Themen abdecken, die aktuell und gesellschaftlich von Relevanz sind. Das Quartett beobachtet sein Umfeld interessiert und nimmt stets klare Positionen ein – zumeist kritische. Dem Grunde nach bekommt man es im Falle von DER GANZE REST mit einer Punk Rock-Kombo zu tun. Titel wie ,Alte Weiße Männer‘, ,Stay Angry‘, ,Keine Angst‘, ,Biersong‘ oder ,Alles Egal‘ belegen all das bereits Geschriebene und stellen zudem heraus, dass der Vierer erwartbar und unter Nutzung gängiger Szene-Standards aufspielt. Das relativiert die Leistung von DER GANTE REST keinesfalls, sonders soll allein der Verortung dienen. Einflüsse zwischen Hardcore, Reggae und Metal liegen schließlich ebenfalls im Bereich des Antizipierbaren. Wichtig ist dabei der Verweis darauf, dass die Stuttgarter agil und variabel aufspielen und in jeder Hinsicht umtriebig sind. Das ist der Grund dafür, dass „Incendium“ als lebendig und intensiv auffällt. Die Melodien der Stücke zahlen auf den Eingängigkeitswert ein. Die Refrains lassen sich häufig mitsingen und noch dazu gibt es richtige Sing-a-long-Parts, die die Aktivierung der Hörerschaft noch weiter steigern. Kurzum: Dieses Drittwerk überzeugt trotz oder gerade wegen seines Szene-Fokus.
(Dackelton)