DER OLE heißt eigentlich Christian Olejnik und war in früheren Tagen Frontmann von Massendefekt. Seit einiger Zeit ist er auf Solo-Pfaden unterwegs, wobei er sich regelmäßig von zahlreichen Musiker:innen und prominenten Feature-Gäst:innen unterstützen lässt. So auch dieses Mal. Unabhängig davon ist der Titel des Albums Versprechen und Anspruch zugleich. „Wir müssen leben“ ist alles und nichts zugleich, immer wieder anders und sowieso unberechenbar. Alle Songs basieren auf einer positiven Grundhaltung und einem unerschütterlichen Optimismus. Ob man nun Punk mit Bläser-Fraktion, Indie-Rock, Alternative, poppige Akzente und Anspielungen oder etwas ganz anderes hört, ist dabei völlig egal. DER OLE verbreitet Spaß und sorgt immer wieder auch für ein Lachen, das einem dann doch unangenehm im Hals hängen bleibt. Die Texte haben es mitunter in sich, wenn sie ironisch oder sarkastisch daherkommen, obwohl sie stets so friedfertig und nett klingen. Der Tiefgang ist beachtlich, wobei es gerade die Mischung aus persönlichen Erfahrungen und Einsichten sowie großen Gedanken und berechtigter Kritik so vielschichtig und wertvoll werden lässt. Anders formuliert: DER OLE tut musikalisch das, wonach ihm ist und bringt textlich das vor, was gesagt werden muss. Berührungsängste kennt er keine und Peinlichkeiten sowieso nicht. Die Lebensfreude und der Gestaltungswillen, den man von den Songs mitnimmt, drückt sich treffend im Titel der Platte aus: „Wir müssen leben“!
(Alster)