DESECRATE THE FAITH – III

Verglichen mit den ersten beiden Longplayern der Texaner, „Disfigured Arrangement“ (2014) und „Unholy Infestation“ (2017), fällt das schlicht „III“ betitelte Drittwerk als merklich kompakter und tighter auf. Und das, obwohl die zehn Tracks fast allesamt mehr als vier Minuten Spielzeit aufweisen und DESECRATE THE FAITH keine leichtverdauliche Musik spielen. In der Vergangenheit war noch von Brutal-Slam-Death zu sprechen. Inzwischen hat das Quintett den Slam-Einschlag aber deutlich zurückgefahren und nutzt ihn nur noch gelegentlich. Die Band aus Houston frickelt und blastet sich stattdessen lieber durch einen extremen und technisch angelegten Death Metal, der nichts zu wünschen übriglässt. Die Texaner teilen unerbittlich und heftig aus, integrieren dabei aber auch verdammt viel Groove, so dass Hörbarkeit und Headbang-Tauglichkeit gewahrt bleiben. Auf einer abstrakten Ebene ist „III“ sogar als catchy zu bezeichnen, was derart brutale Platten viel zu selten sind. Darin äußern sich die Erfahrung der beteiligten Musiker und die besondere Klasse, zu der sie im Zusammenspiel als DESECRATE THE FAITH finden. Das Songwriting des zehn Stücke umfassenden Albums ist als durchgängig spannend, fokussiert und anspruchsvoll zu charakterisieren. Die Positionierung im Grenzbereich zwischen modernem Death-Extremismus und Würdigung klassischer Death-Großtaten scheint die Texaner zudem für unterschiedliche Hörergruppen im Extrem-Underground zu empfehlen.

(Comatose)