Kann man über eine debütierende Band sagen, dass sie mit einem nicht alltäglichen Sound antritt und noch dazu positiv auffällt, hat diese alles richtig gemacht. Glückwunsch, DIRTY TALONS. Das selbstbetitelte Debüt der Österreicher trifft unvorbereitet und uneingeschränkt empfehlenswert. Die gewählte Retro-Aufstellung zwischen Hardrock und 1980er Wave-Punk-Pop zündet. Die sechsköpfige Gruppe aus Wien tritt mit drei Gitarristen an, weshalb in ihrem Fall gerne und häufig von Riff-Rock gesprochen wird. Und ja, darauf liegt tatsächlich viel Augenmerk. Ebenso sehr aber auch darauf, dass sich alles organisch und natürlich entwickelt und die Live-Tauglichkeit gewahrt bleibt. Entsprechend viel Melodie und Anti-Pop-Zuspitzung sind zu vernehmen. Das Sextett aus Österreich feiert sich und den Rock auf seinem Vollzeit-Einstand konsequent ab, weshalb jedem Hörer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert wird. Ein Teil des Line-ups war früher schon gemeinsam bei/mit Astpai aktiv. Dieser Verweis soll aber lediglich dazu dienen, aufzuzeigen, dass hier emotionsgetriebene, erfahrene Musiker zugange sind. DIRTY TALONS stehen komplett für sich selbst und erfahren ob der an Blondie erinnernden Stimme von Sängerin Jess einen deutlichen Wiedererkennungswert, der allein von den drei Gitarren und der Vielzahl der Riffs kommend sonst nicht derart ausgeprägt wäre. Tolle Platte.
(Noise Appeal)