Die Vermutung ist alsbald bestätigt. Es handelt sich tatsächlich um live eingespieltes Material, das mehr oder weniger situativ improvisiert worden ist. DISTRICT FIVE sind ein früheres Jazz-Ensemble, das inzwischen auf einen Sound-Clash aus Post-Punk, Noise, Hip Hop und – Überraschung – Jazz setzt. „Pause“ steht für einen freigeistigen Fusion-Sound, der fordernd und im Hören eher anstrengend ist. Die Auseinandersetzung mit dem Schaffen der Band aus Zürich muss man wollen, weil die Musiker es Hörern nicht einfach machen. Für DISTRICT FIVE steht das Ausprobieren und Erkunden in neuen Klangräumen zentral. Zugänglichkeit oder nachvollziehbare Hooklines sind für die Schweizer keine zu erfüllenden Kriterien. „Pause“ klingt nach Jam-Session, dafür aber dann doch vergleichsweise strukturiert und zielgerichtet. Die Frage danach, ob man Derartiges bereits veröffentlichen muss, steht auf einem anderen Blatt. Aufgrund der Einfachheit von Aufnahmen heutzutage ist ein Album wie „Pause“ schnell umgesetzt, schon klar. Den eigenen Findungsprozess fortzuführen und zunächst abzuschließen, bevor man als Band das Licht der Öffentlichkeit sucht, ist in jedem Fall auch immer eine Option. DISTRICT FIVE wollten es offenkundig anders, nur weiß man als Hörer nun nicht so recht, was man mit dem Debüt anfangen soll.
(A Tree In A Field)