ELIS NOA – I Was Just About To Leave

Der Weg ist den beiden Österreichern von ELIS NOA das Ziel. Sängerin Elisa Godino behandelt in ihren Texten große, existenzielle Fragen und nutzt die Plattform, die sich ihr mit der Band bietet, als Vehikel, um ihre Gefühle zu verstehen, ihren Platz im Leben zu finden und – in vielerlei Hinsicht – voranzukommen. Teile von „I Was Just About To Leave“ wirken entsprechend suchend und introvertiert. Generell schöne, umarmende Momente finden sich auf dem Zweitwerk der Wiener Gruppe ebenfalls. Überhaupt ist dem Album eine besondere Ästhetik zuzusprechen, die erst aus dem Zusammenspiel von Texten und Klängen entsteht. Aaron Hader setzt musikalisch auf einen Electro-Pop, der auch Elemente aus dem Jazz und R’n’B umfasst und insgesamt auf einem vorwärts gerichteten Ansatz basiert. Die Wirkungsrichtung der Stücke von ELIS NOA ist nicht immer eindeutig, aber gerade das macht den Reiz aus. Die düstere Ästhetik und latente Tanzbarkeit stehen fast im Widerspruch zu den experimentellen Klängen und breit aufgesetzten Lyrik von „I Was Just About To Leave“. Abhängig von der eigenen Stimmung lässt sich das Zweitwerk der Österreich aber auch als anmutig und schön wahrnehmen. Die besondere Fragilität von Musik und Gesang, die oftmals vorherrscht, kann man wahlweise als melancholisch oder mutig kraftvoll auslegen. ELIS NOA lassen ihre Hörer:innen an ihrem Selbstfindungsprozess teilhaben und halten nichts zurück. Das Zweitwerk der Wiener bietet Stücke, die im Kleinen wie im Großen funktionieren.

(LasVegas/Believe)