Mit Ausnahme des Schlagzeugs verantwortet EVAN FREYER die Instrumente – gemeint sind Gitarre und Bass – selbst. Der Gesang stammt auch von ihm. Der Wuppertaler ist als Singer/Songwriter im klassischen Verständnis zu verstehen. Ein Titel wie „Im Gestern nichts Neues“ suggeriert Nostalgie und Rückschau. So lange daraus die „richtigen Schlüsse“ gezogen und eine zukunftsgerichtete Botschaft abgeleitet werden, ist daran per se nichts auszusetzen. Kommen Fehleranalyse und der Wille, es beim nächsten Mal besser zu machen, zusammen, kann das Kraft spenden und positive Energie freisetzen. Bei EVAN FREYER ist das (noch) nicht uneingeschränkt so, doch in diese Richtung geht es. Persönliche Anekdoten und Erfahrungen sind die Grundlage der Texte und die Basis für fünf Songs, die man als belastbar und authentisch wahrnimmt. Wichtig dafür ist der unpathetische Umgang mit der deutschen Sprache. Mit den Texten kann man sich identifizieren, in jedem Fall findet man Zugang. EVAN FREYER tut gut daran, Persönliches herauszustellen und sich tendenziell bescheiden zu geben. Musikalisch lässt der Wuppertaler Singer/Songwriter Punk-Wurzeln durchblicken, ist im größeren Rahmen jedoch eher als Indie-Rock einzuordnen. Die Tracks von „Im Gestern nichts Neues“ unterhalten und nehmen positiv für den Künstler ein. Ein Argument für weitere Konzerte ist die EP ebenfalls.
(Anti-Allez)
