Die Abgründe und Schattenseiten der Großstadt treffen auf die Intimität und den Frieden der Kleinstadt. So könnte man es zumindest auslegen. Das Leipziger Quartett setzt auf seinen aktuellen Lebenszeichen die Tracks ,Dresden‘, ,Regensburg‘, ,Berlin‘ und ,Pforzheim‘, demnach zwei Mal groß und zwei Mal klein. Wobei, was die kompositorische Ausgestaltung der Nummern anbelangt, werden sie alle mit gleich viel Liebe zum Detail, Dynamik und vielen Wendungen entwickelt. Die seit 2012 aktiven FARGO legen weiten Strecken zurück und bieten einen überwiegend fein ausbalancierten Instrumental-Ansatz zwischen viel Post-Rock und weniger -Metal. Der Titel „Geli“ drückt den Respekt und das Gedenken gegenüber einer Freundin der Band aus, von der auch das Cover-Artwork stammt. Dass die vier Musiker emotional stark involviert sind, hört man zu jeder Zeit. Die Leipziger durchlaufen spannende Kontraste zwischen laut-leise, hart-zart, komplex-einfach, aufwühlend-einlullend, etc. Es ist nicht unbedingt so, dass die durch die Titel der Tracks geweckten Assoziationen klare Bilder im Kopf des Hörers entstehen lassen. Ohnehin wird nicht jede/r alle vier Städte kennen und besucht haben. „Geli“ ist offen gehalten, was seine Eindrücke und Wirkung anbelangt. Wie bei guter Instrumental-Musik eigentlich immer, liegt es am Hörer allein, herauszufinden, was ihn catcht und er im Post-Rock/-Metal für sich entdeckt. FARGO haben ihren Part erfüllt, indem sie vielschichtige, abwechslungsreiche Tracks arrangiert haben, denen man gerne folgt.
(Kapitän Platte / Apollon)