FIXATION – Speak In Tongues EP

Wenn es gut läuft, muss man schnell nachlegen. Die Norweger scheinen dieser Überlegung aufgesessen und noch dazu kreativ umtriebig zu sein. FIXATION haben sich mit ihrem letztjährigen Debüt „More Subtle Than Death“ international von jetzt auf gleich positioniert und gefühlt allein Lobpreisungen eingefahren. Mit der Konzept-EP „Speak In Tongues“ setzt es nun Nachschlag, der belegt, dass von diesem Quintett noch einiges zu erwarten ist. Die Musiker aus Oslo arbeiten ihren Core-basierten Ansatz noch feingliedriger und variantenreicher aus. Der öffentliche Zuspruch hat FIXATION bestätigt, auf dem richtigen Weg zu sein und noch weiter gehen zu können. Gesagt, experimentiert. „Speak In Tongues“ bietet nicht allein größere stimmliche Variabilität, weil Jonas Hansen nunmehr auch screamt. Daneben sind dichte, vielschichtige Arrangements auszumachen, deren Absichten sich erst nach und nach offenbaren. Das Material von FIXATION hat an Substanz hinzugewonnen. Auch, weil die Norweger mit ihrem Spiel und als Einheit an Erfahrungen von Konzerten mit Devin Townsend, Imminence und Annisokay gewachsen sind. Der Vorwärtsdrang und Wunsch, eigene Spuren zwischen Post-Hardcore, MetalCore und Altternative-Rock zu hinterlassen, ist spürbar. Inhaltlich dreht sich die an Filme oder Serien wie „Dune“ und „Don’t Worry Darlings“ angelehnte EP an die Psychologie von oder in Kulten sowie Fragen nach Zugehörigkeit, Identität und Macht. Auch in dieser Hinsicht bieten die Norweger Anspruch und einen Deutungsraum, den man sich erarbeiten und in dem es viel zu entdecken gibt.

(Indie)