Hinsichtlich ihrer eigenen Ausrichtung gibt die Band an: „FORTRESS BLACK ist Dunkelheit. FORTRESS BLACK ist Naturgewalt. FORTRESS BLACK ist Total Death.“ Um diesen Worten Taten folgen zu lassen, liefert das Quartett sechs Tracks, die ihrem Motto „Stuttgart Negativ“ gerecht werden. Das steht zumindest vorne auf dem Tape drauf. Was den Auftritt und die Inszenierung anbelangt, herrscht kein Mangel an Black Metal-Ästhetik und -Klischees. Das Gegenteil ist der Fall, es gibt ein Überangebot davon. Alles soll maximal grimm und destruktiv wirken. Dieses Auftreten scheint jedoch eher eine bewusste Überzeichnung als komplett ernst gemeint zu sein. Dieser Eindruck entsteht auch, weil FORTRESS BLACK auf „I.N.R.I.“ die musikalischen Extreme nicht ausreizen, sondern sich oftmals mit Allgemeinplätzen und Blendwerk begnügen. Die Stücke der Platte tragen die Titel ,Endzeit‘, ,Leave Me Alone‘, ,Lost Souls‘, ,Now I Lay Me Down‘, ,I.N.R.I.‘ und ,The Poison Belt‘, doch klanglich findet die suggerierte Negativität und Ausweglosigkeit nur ansatzweise Entsprechung. Das zweite Werk der Stuttgarter, das zwischen Black Metal und Blackened Hardcore entwickelt wird, zeigt gelegentlich interessante Ansätze, etwa in den deutschsprachigen Tracks, aber mehr ist da nicht. Es fehlt an Kontext und Substanz. Insgesamt betrachtet gelingt es FORTRESS BLACK nicht, zu überzeugen.
(Bound By Modern Age)