Funeral Mass – Shadow Of The Raventhrone

Manchmal, ja manchmal braucht es nicht viel mehr als puren, reinen, hasserfüllten Black Metal. Dazu muss man nicht einmal in die Ferne schweifen, denn es dürfte bekannt sein, dass Black Metal in Polen eine nicht ganz unwichtige Rolle in der dortigen Musikszene spielt. Natürlich denkt man zunächst an die Vorreiter von Behemoth, auch wenn diese für viele die reine Lehre längst verlassen haben. Der Untergrund in Polen brachte uns aber auch Erneuerer wie Kriegsmaschine und eben Mgla. Wer es ein wenig traditioneller mag, der sollte dringend die neueste Veröffentlichung von FUNERAL MASS auf dem Einkaufszettel haben. Vielleicht nicht unbedingt das richtige Geschenk für Teenager und für unter den Weihnachtsbaum, denn „Shadow Of The Raventhrone“ ist, obgleich vielleicht nicht satanisch, doch zumindest tiefschwarz und so Black Metal wie es eben geht. Tja, nun bleibt die Frage um welche Art von Black Metal es sich handeln mag. Avantgarde? Post Black Metal? Oldschool? Auf jeden Fall ist relativ schnell klar, dass FUNERAL MASS ihren Blick in Richtung Skandinavien gerichtet haben, denn ihr mittlerweile drittes Album strotzt nur so vor Melodien, eingebettet in kalte Raserei. Schon die ersten Takte ließen mich an Dissection denken und ja, dies ist nicht unbedingt eine schlechte Referenz. Musikalisch-technisch ist das Quartett aus Polen über jeden Zweifel erhaben. Letztlich eine dringende Voraussetzung, um diese Art überhaupt spielen zu können, ohne wie die letzten Stümper zu wirken. Kompositorisch sorgt die ausgewogene Mischung aus den für das Genre typischen Blast Beats und darin eingebetteten Melodien für eine unheimlich (sic!) kurzweilige, atmosphärisch dichte und abwechslungsreiche Stimmung. So man denn unbedingt einen Funken Kritik an „Shadow Of The Raventhrone“ üben möchte, so sind Wermutstropfen nur in dem Umstand zu finden, dass diese Art Black Metal im Jahre 2022 nicht mehr sonderlich originell daher kommt. So oder so: Manchmal braucht es eben diese Dosis reinen Black Metals.

(Eigenproduktion)