Musik transportiert Emotionen und das ganz unabhängig von Ort, Zeit oder dem gewählten Genre. Gleichfalls gilt, dass gut geschriebene und vorgetragene Songs berühren und ihr Publikum finden. GEORGE BROWN hätte all dem zugestimmt. Das darf als gesichert angesehen werden, auch wenn das Gründungsmitglied von Kool And The Gang selbst das nicht mehr bestätigen kann. Der Musiker und Sänger ist 2023 infolge einer Krebserkrankung im Alter von 74 Jahren verstorben. „Where I’m Coming From“ zeichnet als posthum erscheinendes Werk seine musikalische Prägung und Entwicklung nach. Das wollte GEORGE BROWN darstellen, so nimmt man sein Solo-Album wahr. Was man hört, sind die großen und übergeordneten Gattungen R&B, Funk, Jazz, Soul, Hip-Hop und Rock. Ihrem Wesen nach ist von einer Roots-Platte zu sprechen, die ob ihrer reifen Selbstverständlichkeit und Klasse gefällt. Egal, ob es rhythmisch treibend, tanzbar, balladesk, zurückgenommen introvertiert oder optimistisch ausblickend zugeht: Man hört und spürt, dass GEORGE BROWN ein bewegtes Leben mit vielfältigen Eindrücken gelebt hat und seine Erkenntnisse und Ableitungen weitergeben möchte. Das tut er mit klassisch arrangierten, allgemeingültig klingenden Stücken, die ob ihrer Reife und Belastbarkeit gleichzeitig absolut zeitgemäß und emotional mitnehmend ausfallen. Abstrakte Poppigkeit spielt ganz selbstverständlich mit in den Mix und rundet „Where I’m Coming From“ schlüssig ab. Das Album ist Lebensgeschichte und Vermächtnis zugleich. Dank dieser tollen persönlichen Songs – aber natürlich nicht nur deshalb – behält man GEORGE BROWN in guter Erinnerung. RIP.
(Astana)