GHøSTKID – Selftitled

An Selbstbewusstsein hat es Sebastian „Sushi“ Biesler noch nie gemangelt. Nach seinem Ausstieg bei Eskimo Callboy hat der Künstler mit GHØSTKID ein Projekt auf die Beine gestellt, dass er mithilfe früherer Mitglieder von To The Rats And Wolves umgesetzt hat. Die Mischung aus MetalCore, NuMetal, Elektro-Rock, Industrial, Trap und Pop passt zum Erwartungshorizont, den man Sushi grundsätzlich zuschreibt. Das selbstbetitelte Debüt wartet mit einigen Feature-Gästen auf, die clever gewählt sind, um Aufmerksamkeit auf GHØSTKID zu ziehen: Marcus Bischoff von Heaven Shall Burn, Mille Petrozza von Kreator, Rapper Timi Hendrix und Johnny 3 Tears von Hollywood Undead. Die vier stecken auch hervorragend das Spektrum ab, dem Hörer hier begegnen. Große Gesten und Refrains mit maximaler Kompatibilität, aber auch heftige, aufrüttelnde Momente und viel Zeitgeist etwa bei den Trap- und Elektro-Akzenten. Sushi gibt zu Protokoll, während der Arbeit an seinem Debüt viel Marilyn Manson, Fever 333 und Bring Me The Horizon gehört zu haben. Das glaubt man gerne, wenn man sich das stilistisch breit aufgesetzte, Stil-Grenzen weitende Album anhört. Für den Moment scheint alles als ergebnisoffenes, experimentelles Projekt aufgesetzt. Die freigeistige Attitüde und mutige Zuspitzung der Tracks zeichnen das GHØSTKID-Abenteuer aus. Sushi ist bestrebt, Hit-Singles am Fließband abzuliefern und schafft dies. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass man Vergleichbares etwa aus dem Rise-Roaster schon gehört hat, so professionell und mitreißend die selbstbetitelte Scheibe auch umgesetzt ist.

(Century Media)