Die Band aus Boston tritt in jeder Hinsicht krass und extrem in Erscheinung. So kennt man GREAT AMERICAN GHOST. Dafür schätzt man sie. Kann man den destruktiven, zermürbenden Hardcore des Quartetts in jeder Stimmungslage hören? Auf gar keinen Fall. „Tragedy Of The Commons“ ist wieder so eine Platte, die gerade dann ihre unheilvolle Wirkung maximiert, wenn es einem nicht so gut geht und man an der Welt zweifelt. Die elf Tracks des vierten Longplayers der Gruppe sind bestenfalls kathartisch, im schlimmsten Fall ziehen sie noch weiter hinab in einen Strudel aus Enttäuschung und Nihilismus. Frontmann Ethan Harrison formuliert auch auf „Tragedy Of The Commons“ eine wenig erbauliche Sicht auf den Zustand der modernen Gesellschaft und die Menschheit. Musikalisch wird die wenig erbauliche Bestandsaufnahme mit verstörenden und beinharten Sounds zwischen metallischem Hardcore, Blackened Metalcore und chaotisch gefärbtem Noise-Rock unterlegt. GREAT AMERICAN GHOST klingen die volle Spielzeit über zornig, angepisst und gefährlich. Die stets nur kurzen atmosphärischen Parts mit Clean-Gesang relativieren die Brutalität und Lebensfeindlichkeit nicht. Es ist ein Wahnsinn, wie die Musiker ihren eingeführten Trademark-Sound auf die bisherige Spitze treiben. Als Produzent ist wiederum Will Putney (FIT FOR AN AUTOPSY, KNOCKED LOOSE) involviert, mit dem die Bostoner bereits mehrfach aufgenommen haben. Prädikat: heftig und extrem!
(SharpTone)