GRIN – Hush

Sabine und Jan Oberg kennt man von Earthship und Slowshine oder eben auch als GRIN. Das Duo aus der deutschen Hauptstadt ist seit geraumer Zeit unter diesem Namen aktiv und legt mit „Hush“ seinen vierten Longplayer vor. Abermals bekommt man es mit dichter Heaviness in unterschiedlichen Ausprägungen zu tun. Auf nichts anderes stellt das Berliner Zweiergespann ab. Im Kontext von GRIN dreht sich alles um organische Düsternis, musikalische Uneindeutigkeit und einen ängstigenden Gesamteindruck. „Hush“ ist in vielerlei Hinsicht interpretationsoffen angelegt. So, wie es seine Vorgänger waren. Sabine und Jan Oberg erschaffen einen atmosphärischen Klangraum, der Elemente zwischen Doom, Sludge, Heavy- und Post-Metal, Stoner, Heavypsych und Noise inkludiert, aber nirgends erkennbare Schwerpunkte setzt, sondern sich permanent in einem Prozess der Umdeutung oder zumindest in Bewegung befindet. Der zweiköpfigen Gruppe geht es um eine universelle Heaviness, aus der jeder Hörer etwas Anderes und Persönliches zieht. Schnell setzt eine Sogwirkung ein, der man sich nicht entziehen kann und die immer tiefer in einen Strudel aus Wahn und Katharsis hinabführt. Lässt man sich darauf ein, kann man sich in den intensiven Stücken von „Hush“ vollends verlieren und dem Hier und Jetzt entrinnen. Auf Konzerten von GRIN mit dem situativ einsetzenden Verstärkungseffekt dürften die Eindrücke nochmals eindrücklicher wirken. Einfach toll. Beim Stück ,Portal‘ steuert Caspar Orfgen von Daevar ein Gitarren-Solo bei. Ansonsten bleibt auf diesem tollen Werk alles in der Familie.

(The Lasting Dose)