GUT NU – Selftitled

Was die Hanseaten selbst „Countrybeat“ getauft haben, klingt nach der von Element Of Crime bekanntem melancholisch-chansoneskem Pop-Rock. Oder auch nach dem, was Peter Licht in seinen Tracks tut. Aufgeweckte, hintergründige Texte sind zu hören, die auf stimmungsvoller Musik erklingen. Ja, bisweilen ist dabei ein Country-Flair zu verzeichnen, aber nicht durchgängig. Ohne die Eigenverortung durch GUT NU würde man den Country-Bezug nicht unbedingt herstellen. Zumal ja auch Blasinstrumente zum Einsatz kommen, die in eine andere Richtung weisen. Textlich ist ein Hang zu Pathos und Uneindeutigkeit festzustellen. Nicht immer ist klar, worauf die Norddeutschen tatsächlich abstellen, obwohl die abstrakten Sprachbilder niemals unangenehm aufstoßen oder zu große Fragezeichen aufkommen lassen. Die Mischung aus wehmütiger Rückschau und einem bestärkenden Ausblick ist auf der selbstbetitelten Platte schlüssig gelöst, wird jeweils sowohl lyrisch als auch musikalisch einheitlich durchgezogen. Eingängig sind alle zehn Stücke angelegt. GUT NU sind umsichtige Songwriter, die mit Erfahrung und Vermögen zugange sind. Im Ergebnis steht ein unterhaltsames Album, das für reifes Storytelling mit breitem Wirkungspotenzial steht. Wie eingangs angemerkt, sollten insbesondere Fans zwischen Element Of Cime und Peter Licht hellhörig werden.

(Fuego)