HIEROPHANT – Death Siege

In das Label-Programm von Season Of Mist passen HIEROPHANT ungleich besser als ehemals beim Hardcore-Label Bridge Nine. Die Gruppe aus Ravenna präsentiert sich auch auf ihrem neuen Album „heavy as fuck“, wie man so schön sagt. Für die Italiener ist es dabei unerheblich, welche Stil-Elemente zum Einsatz kommen, solange das Resultat bitter und schwarz klingt. Dass die Band einen ein Stück weit undifferenzierten Sound favorisiert, überrascht da kaum. Die Musiker steigern dadurch das Unwohlsein und die Unruhe auf Hörer-Seite. „Death Siege“ klingt vor allem hasserfüllt, garstig und angriffslustig. Und man spürt, wie sehr es unter der Oberfläche brodelt. Die Brutalität im Spiel von HIEROPHANT ist nicht immer direkt offensichtlich. Es gibt auch eine hinterrücks verstärkende Wirkungsebene. Die von jeher breit aufgesetzte Mixtur der Italiener aus D-Beat/Crust, Grindcore, Blackened Hardcore, Sludge, Death, Doom und US-Black Metal scheint dieses Mal noch stärker in Richtung Metal zu tendieren. Doch wie gesagt, die Musiker halten sich nicht mit stilistischen Standortbestimmungen auf. Für sie steht das Ziel im Vordergrund, einen extremen, ängstigenden und ausweglosen Düster-Sound zu entwickeln. Das destruktive, nihilistische Wesen des Albums drückt sich bereits im Titel „Death Siege“ aus. Friedfertige oder wohlklinge Sounds sind da kaum zu erwarten. HIEROPHANT wüten und drücken ohne Unterlass und ersticken jeglichen Optimismus im Keim.

(Season Of Mist)