Hogstul – Ominous Fragmenta Tuptdalr

Ich war zunächst ein bisschen irritiert. Nur drei Songs? Okay, es ist eine EP und offenbar als Appetizer für das noch in diesem Jahr erscheinende Album „Telemark Horror“ gedacht. Aber, magere Ausbeute. Hätte ich doch einmal den Infozettel gelesen. Zusammen kommen die drei Tracks nämlich locker auf über vierzig Minuten Spielzeit. Und diese vierzig Minuten haben es eindeutig in sich. Der Opener ‚The Beast‘ eröffnet den Reigen mit über achtzehn Minuten Spielzeit. Kaum vorstellbar, dass es sich hier um stinknormalen Black Metal handelt. Und nein, das ist „Ominous Fragmenta Tuptdalr“ auch keineswegs. Man sollte sich im übrigen immer eines vergegenwärtigen: HOGSTUL sind ein Ein-Mann-Projekt. Und allein das sollte jedem Künstler Respekt abnötigen. Wie klingt das nun? Auf dem Papier nennt es die Agentur orchestralen Black Metal. Könnte also in Richtung Dimmu Borgir, Arcturus, oder gar Emperor gehen. Und damit liegt man auch keinesfalls daneben. Allerdings ist „Ominous…“ nicht etwas nur eisiges Geschepper mit ein bisschen Keyboardtunke im Hintergrund. Mastermin Kjetil hat es hier nämlich geschafft die beiden Elemente Orchester und Black Metal so zusammen zu führen, dass es nicht willkürlich aufgepfropft klingt. Mehr noch, die klassischen, orchestralen Elemente sind zentraler Bestandteil des Gesamtsounds. Damit geht HOGSTUL definitiv einen Schritt weiter als es Dimmu Borgir zumindest früher taten. Das Album bekommt bei aller Finsternis und nihilistisch-okkulten Atmosphäre zusätzlich einen operettenhaften Klang, was defintiv als Kompliment gemeint ist. In seiner Machart geht das Ganze also in Richtung Arcturus. Allerdings, wo Arcturus dem traditionellen Songformat verhaftet blieben, geht HOGSTUL in eher klassische Formate über. Dies ist jedenfalls ein Album, das nebenbei zu hören sich absolut verbietet. Hier muss man aufmerksam am Ball bleiben und Atmosphäre aufsaugen. Einziges Manko bildet meiner Meinung nach das programmierte Schlagzeug, dass eben etwas steril und vorhersehbar klingt. Dennoch: Eine wirklich gute EP und man darf auf das kommende Album mehr als gespannt sein.

(Screaming Skull Records)