HORUS – Broken Bounds

Sobald „Broken Bounds“ läuft, fühlt man sich an die Hochzeiten der New American Wave Of Heavy Metal (NAWOHM) erinnert. Mitte der 2000er Jahre haben Gruppen wie Shadows Fall, God Forbid, Killswitch Engage, Lamb Of God, etc. ansehnliche Erfolge gefeiert und ihre beste Zeit gehabt. Die Vermischung von Elementen aus dem Thrash-, Death- und Groove-Metal mit Hardcore-, und Punk-Elementen sowie Alternative-Metal-Akzenten ließ Crossover-Sounds entstehen, die damals neuartig und frisch klangen und deshalb auf breites Interesse stießen. Zwei Dekaden später ist es mit dem Neuigkeitswert nicht mehr allzu weit her. Die aus Lissabon stammenden HORUS setzen dennoch auf Derartiges. Es dürfte sich nicht um die erste Band der Beteiligten handeln, die insgesamt erfahren wirken. Vom kreativen Standpunkt her bietet „Broken Bounds“ – scheinbar ein Debüt – allerdings zu wenig. Grooviger Metal mit Core-Kante garantiert per se für ein dynamischen Sound-Bild. Elektronik-Anreicherung und markante Gesänge zielen tendenziell in Richtung Wiedererkennung oder Zugänglichkeit. Alles in allem bleibt es aber einzig und allein bei Standard-Kost und austauschbar klingenden Songs. HORUS bringen weder eigene Ideen ein noch unternehmen sie den Versuch, die bekannten Einflüsse maximal zuzuspitzen. So wird es den Portugiesen schwerfallen, sich nachhaltig zu etablieren.

(Amazing)