Super Platte! Wenn man sich auf etwas verlassen kann, dann darauf, dass Gitarrist Chris Howorth und Frontfrau Maria Brinks ihre kreative Vision mit jeder Veröffentlichung auf den Prüfstand stellen, umdeuten, neu erfinden und weiterentwickeln. „Godmode“ ist ein für IN THIS MOMENT typisches Album. Dem Wettbewerb ist es damit wiederum um Längen voraus. Alternative-Metal, Industrial/Elektronik, Gothic, NuMetal, MetalCore, etc. – über die Kalifornier lässt sich viel sagen und alles stimmt irgendwie. Zumindest teilweise. Das stets experimentelle, suchende und Grenzen überschreitende Vorgehen des Kreativ-Duos verwehrt Kategorisierungsversuche und das Vorhaben, IN THIS MOMENT zu greifen. Ein Vergleich drängt sich auf, auch aufgrund der Pop-Avancen etlicher Refrains: der zu POPPY. Die ebenfalls in Los Angeles lebende Künstlerin verfolgt einen vergleichbar progressiv-weitreichenden Ansatz. Die Grenze der Kunst ist allein durch die eigene Kreativität gesetzt und beständiges Ausprobieren bestimmt. Dabei ist alles erlaubt und nichts ausgeschlossen. „Godmode“ folgt einer solchen Auslegung und ist gerade deshalb ungemein spannend. Die Kalifornier entwickeln mit ihrem achten Longplayer ein düsteres, modern-futuristisches Werk, das sowohl abstoßend als auch anziehend klingt. Das Aufeinandertreffen vermeidlicher Gegensätze hat bei IN THIS MOMENT Tradition. Sound-Tüftler Chris Howorth und Ausnahme-Sängerin Maria Brinks finden stets Lösungswege, die trotz ihrer experimentellen Neuartigkeit immer auch nachvollziehbar und eingängig klingen. So, wie es POPPY mit ihren Songs gelingt.
(BMG)