INEZONA – Heartbeat

Das Offensichtliche zuerst: hier geht es in den Bereich von Neo-Folk und düster gestimmtem Americana. Was man jedoch nicht verschweigen darf, ist die Tatsache, das INEZONA auch eine gehörige (Anti-)Pop- beziehungsweise Psych-Pop-Schlagseite aufweist. Der Dualismus aus Melancholie und mystischen Sounds einerseits und sich subtil wie breit entwickelnder Zugänglichkeit andererseits führt zu spannenden Songs. „Heartbeat“ bietet als Titel eine treffende Klammer für das, was man hört und durchlebt. Die emotionale Aufladung der Stücke ist enorm – Gefühl pur. Immer wieder setzt es Gänsehaut und wird man tief in eigenen Innersten berührt. Das liegt sowohl an den feingliedrig und vorsichtig komponierten Liedern, aber auch an der tollen Stimme von Ines Brodbeck, die völlig zurecht Verweise in Richtung KD Lang oder Nina Persson einfährt. Angesichts der authentischen Americana-/Neo-Folk-Ästhetik mit Wüsten- und Weiten-Feeling käme man rein dem Hören nach nicht auf die Idee, es mit einer Schweizer Gruppe zu tun zu haben. Andererseits mischt Gabriel Sullivan (XIXA) mit, der eigens nach Europa gekommen ist, um mit INEZONA zu arbeiten. Es passt also irgendwie doch. „Heartbeat“ ist seinem Wesen nach als suchend zu beschreiben. Gefühle und emotionale Zustände sind nicht immer eindeutig. Auch das spiegeln die Songs des Albums, aber mehr noch die Texte von Ines Brodbeck. Der Track mit dem Frontmann der Schweizer Post-Metal-Band Frederyk Rotter ist ebenfalls erwähnenswert und eines unter vielen Highlights auf dieser tollen Platte.

(Czar Of Crickets)