JACK POTT – Hass im Ärmel

Das Cover-Artwork stimmt auf das ein, was kommt: Disco und (Punk Rock-ige) Gewalt. Wenn JACK POTT loslegen, sind vermeintliche Widersprüche gesetzt und geht die Ernsthaftigkeit stets ein wenig verloren. Um es direkt klarzustellen: das Quartett aus Bad Schwartau ist fokussiert bei der Sache. In seinen Reihen stehen versierte Individual-Musiker. Die Gruppe ist im Songwriting des selbstgewählten Stils erfahren und pointiert. Alle Songs des Zweiwerks sind dabei jedoch mit einem Augenzwinkern und (jugendlicher) Lockerheit versehen. Selbst bei schwierigen Themen gelingt es JACK POTT, die nötige Ernsthaftigkeit zu wahren und dennoch einen eigenen lockeren Blick und Twist auf Missbrauch im religiösen Umfeld oder Belästigung anderer an den Tag zu legen. Klare Positionen und Party-Sounds finden auf „Hass im Ärmel“ ganz selbstverständlich zueinander. Stilistisch ist die Mixtur aus Disco und Punk Rock absolut zwingend adressiert. Welches Stück auch immer man hört: starke Hooklines und große Refrains weisen sie alle auf. Der Vierer aus Schleswig-Holstein setzt ein 40-minütiges Zweitwerk, das von Anfang bis Ende vorbehaltlos überzeugt – sowohl mit den beschwingten, melodischen und hymnischen Sounds als auch dem textlichen Gehalt und Einsatz der deutschen Sprache.

(Dackelton)