Jazz Sabbath – Vol.2

Zwar habe ich die erste Ausgabe der Klassiker von Black Sabbath im Jazzgewand wohl verpasst, aber für Nachschub ist naürlich angesichts ungezählter Klassiker im Backkatalog der Band aus Birmingham gesorgt. So sorgt hier ‚Paranoid“ für den Auftakt… Natürlich kommt einem sofort der Verdacht, dass es hier rein um den Effekt der Unterhaltung geht und die musikalische Halbwertzeit eine geringe sein dürfte. Das war für meine Begriffe auch bei diversen anderen Versuchen schon der Fall, oder hört jemand heute noch tatsächlich jemand die ersten Coveralben von Apocalyptica? Man muss also befürchten, dass die Tracks ihren Sinn vor allem daraus schöpfen, dass man das Original irgendwie heraushört, einen Aha-Effekt hat und schließlich zumindest ein- bis zweimal unterhalten wird. Aber, das stellt sich bei JAZZ SABBATH doch deutlich anders dar. Zunächst einmal ist es schon enorm lustig, dass JAZZ SABBATH (natürlich mit einem Augenzwinkern) vorgeben, die wahren Urheber von Tracks wie ‚Black Sabbath‘ und ‚Paranoid‘ zu sein. So ist vorliegendes, zweites Album auch angeblich bereits 1969 eingespielt worden und musste aufgrund eines Gerichtsstreits seinerzeit zurückgehalten werden. Hört man sich die sieben Tracks dann an, ohne Scheuklappen und vielleicht auch den Klang des Originals verdrängend an, könnte man für Sekunden tatsächlich glauben, es handle sich um die Urpsrungsvariante. Hier sind dann auch wohl gestandene Jazzmusiker am Werk. Man hat sich, ganz in der Tradition des Jazz stehend, nicht damit begnügt die Songs einfach nachzuspielen. Nein, die Songs erstrahlen in völlig neuen, teil üppigen Arrangements und zumindest ich musste hier und dort wirklich genau hinhören. Diese teils doch musikalisch-technisch gesehen einfachen Songs in hochkomplexe Jazz-Kompositionen umzuwandeln, dazu muss man nicht nur Meister sein, sondern auch eine Liebe zum Gegenstand beweisen. Um auf obige Frage zurück zu kommen: Dies ist mit Sicherheit eine Scheibe, die man immer und immer wieder hören kann. Vorausgesetzt man mag Jazz. Vorausgesetzt man mag Black Sabbath.

(Blacklake Records / Bertus)