KILL THE LIGHTS – Death Melodies

Der Nachfolger von „The Sinner“ schlägt in dieselbe Kerbe wie das vielbeachtete Debüt. Wundern wird das niemanden. Das transatlantisch besetzte Quintett mit zwei Mitgliedern aus Wales und dreien aus den USA (Minneapolis, Grand Rapids und Dallas) kultiviert einen modern-gefälligen Heavy-Sound, der als kleinster gemeinsamer Nenner der früheren Betätigungsfelder der Beteiligten durchgeht: Bullet For My Valentine, Still Remains, Threat Signals und Throw The Fight. KILL THE LIGHTS in die Nähe einer Band wie Trivium zu rücken, ist ebenfalls legitim – mal mehr, mal weniger deutliche Einschläge von Metallica inklusive. Das Storytelling, dass die Gruppe betreibt, erinnert gelegentlich auch an Judas Priest. Die Reihung großer Namen reißt im Kontext von „Death Melodies“ nicht ab. Die zwölf Tracks des Zweitwerks stellen auf maximale Kompatibilität und Breitentauglichkeit ab. Große Gesangslinien und viel Pathos: KILL THE LIGHTS forcieren den Dualismus aus heavy Strophen und zugänglichen Chören sowohl selbstbewusster als auch zwingender als auf „The Sinner“. Identifikation ist schnell hergestellt, was an der Berechenbarkeit des Songwriting jedoch nichts ändert. Das Quintett stellt seine Stärken ins Schaufenster und belässt es im Fall von „Death Melodies“ bei Verdichtung und natürlicher Evolution. Das Ergebnis ist nett anzuhören und erfüllt seinen Zweck, doch beim Drittwerk wäre zumindest etwas Überraschungswert willkommen. KILL THE LIGHTS werden kaum mehr aus ihrem Ansatz herauskitzeln können.

(Fearless)