Kimaera – Impervm

Death Metal aus einer Ecke, aus der man es vielleicht nicht unbedingt erwarten würde: Libanon. Das vom Bürgerkrieg und einer stets instabilen politischen Lage geschüttelte und ausgezehrte Land ist nun wahrlich nicht für eine üppige Szene bekannt. Aber, offenbar wird dort auch Heavy Metal konsumiert und ebenso produziert. Was KIMAERA direkt und wohltuend von anderen Bands des Genres abhebt, ist der nicht zu überhörende Einfluss der dortigen Kultur. Will nichts anderes heißen, als dass man an den symphonisch gehaltenen Tracks direkt einen orientalischen Einfluss anhört. Hätte die Musik einen stärkeren Bezug zum Black Metal, würde man sicher sofort an eine Variante von Dimmu Borgir denken können. So ist „Impervm“ nun eher eine Mischung aus Death Metal mit einer gehörigen Portion Symphonik. Natürlich sind die Grenzen der beiden Subgenres fließend, so dass sich Vergleiche zu den Norwegern nicht von der Hand weisen lassen. Auch Behemoth kämen einem in den Sinn, obgleich KIMAERA zumindest auf den ersten Blick nichts mit Satanismus am Hut haben. Textlich scheint mir das Album doch eine Aufarbeitung der Hinterlassenschaften des römischen Imperiums zu sein, dessen Teil der Libanon einst war. Ohne Frage: Für eine Eigenproduktion wummern die acht Songs sehr amtlich aus den Boxen. Letzten Endes erschließt sich das Album auch sicher nicht beim ersten Durchgang. Dazu sind die Songs zu üppig arrangiert, als dass man sämtliche Facetten direkt aufnehmen könnte- Wer darüber hinaus theatralisch-symphonischen Death Metal zu seinen Favoriten zählt, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Obgleich es absolut nicht mein Lieblingsgenre ist, muss man KIMAERA für dieses Output und die Opulenz ihrer Songs unbedingt Tribut zollen. Weite Spannungsbögen, kluge Arrangements und epische Breite. Wer zwischen Dimmu Borgir und Winterhorde aus Israel noch Platz hat…

(Eigenproduktion)