KODIAK EMPIRE – The Great Acceleration

Die Spielzeiten der fünf Stücke liegen zwischen 2:21 und 8:53 Minuten. Insgesamt bringt es „The Great Acceleration“ auf gut eine halbe Stunde. Das überrascht irgendwie, denn angesichts der überbordenden Kreativität und des Experimentierdrangs der Gruppe würde man fast noch mehr Spielzeit erwarten. Was das Quintett aus Brisbane treibt, ist durchaus spannend. Der letzte Schliff fehlt KODIAK EMPIRE allerdings noch. Damit ist die fehlende Zuspitzung und Verdichtung ihrer Lieder gemeint. Die Musiker setzen auf ein Feld zwischen Djent, Prog, Alternative- und Mathrock sowie Avantgarde-Pop, wobei breit angelegte Clean-Gesänge durch alle Songs führen, es im musikalischen Unterbau aber vertrackt und vorwärts gerichtet suchend zugeht. Auf „The Great Acceleration“ sind viele gute Ansätze zu hören. Im größeren Wirkungszusammenhang fehlt es KODIAK EMPIRE jedoch an Zug und Fokus. Lauscht man einer spontanen Jam-Session oder wirklichem Songwriting? Bisweilen beschleicht einen das Gefühl, dass das Letztgenannte der Fall ist. Oder aber der Eindruck resultiert daher, dass der Fünfer zu viel auf einmal versucht. Ein verschlanktes, bewussteres Vorgehen und Highlighten könnte das Bild verändern und Schaffen der Band aus Brisbane aufwerten. Für den Moment wirkt das Spiel der Musiker noch nicht vollends zu Ende gedacht, das die zugrundeliegenden Intentionen weder klar genug noch verständlich ausgearbeitet werden.

(Bird’s Robe)