KOMPLIZEN DER SPIELREGELN – Workout

Wenn es Künstler bewusst darauf anlegen, als avantgardistisch, unkonventionell und anders wahrgenommen zu werden, läuft es oftmals so aus, dass es bei der Rezeption auf die Frage hinausläuft, ob man einen Zugang zum Ergebnis findet oder nicht. Und ja, am Ende geht es immer auch um Gefallen. Das vorangestellt, ist klar, dass sich der Umgang mit KOMPLIZEN DER SPIELREGELN nicht reibungsfrei oder einfach gestaltet. Das Dreiergespann aus Köln ist mit einem experimentell und sound-flächig entwickelten Mix aus unter anderem Pop, Wave und Punk unterwegs. Der Einsatz von Gitarre und Synthesizer erfolgen gleichberechtigt. Sonstige elektronische (Stör-)Geräusche gehören beim Trio mit zum Vorgehen. Die Kölner wollen scheinbar schon auch als poppig verstanden werden, scheuen sich aber davor, vordergründige Hooklines zu setzen und wirkliche Zugänglichkeit anzubieten. Textlich verhält es sich ähnlich, wenn KOMPLIZEN DER SPIELREGELN kryptische Sprachbilder auffahren, die sich weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick zwingend erschließen. Alles klingt häufig gewollt verkopft und abstrakt – warum auch immer. Das Kölner Trio fühlt sich mit seinem Anders-Sound aber erkennbar wohl. Mit „Workout“ erscheint bereits der fünfte Longplayer des Outlets.

(Barhill)