KYLES TOLONE – Youth

Die niedersächsische Band will es wissen. KYLES TOLONE haben ihren Sound gefunden, sind aufeinander eingespielt und haben bereits respektable Erfolge errungen. Doch wie weit kann man es als couragiert und gefühlsbetont aufspielende Rock-Band mit hymnisch-poppigem Flair bringen? Bleibt die professionelle Musiker-Karriere ein unerfüllter Jugendtraum oder lässt sie sich tatsächlich realisieren? Das Quartett aus Göttingen testet es aus. „Youth“ dreht sich thematisch um das Älterwerden und ist ein Blick auf den bisherigen Lebensweg. Zu nostalgisch geht es trotz reichlich Pathos dabei nicht zu. KYLES TOLONE richten den Blick nach vorne. Die Musiker schauen einen schon vom Cover ihres Drittwerks an. Dass die Jugendzeit vorbei ist, sieht man. Zugleich erblickt man vier Männer, die geerdet scheinen und wissen, was sie wollen. Die stärkere Integration von poppigen Elementen und hymnischer Ausführung der zehn Album-Tracks ist sicherlich ein Ausdruck der Ambitionen, mit denen „Youth“ aufgesetzt wurde. Recherchiert man über KYLES TOLONE, liest oder sieht man Verweise in Richtung Biffy Clyro, Kings Of Leon, Hundred Reasons und frühe Coldplay. Ja, das Breitwandpotenzial ist ähnlich ausgeprägt. Im Zweifel versuchen es die Niedersachsen lieber eine Nummer größer als zu klein und nischig aufzuschlagen. Wie es um die Individualität und den Wiedererkennungswert bestellt ist, ist dabei schwierig zu fassen und Ergebnis individueller Wertungen. Fest steht, dass „Youth“ entweder große Wellen schlagen oder im Überangebot des modernen Rock-Pops untergehen könnte. Faktoren wie Timing und Glück darf man nicht unterschätzen. KYLES TOLONE haben ihre Pflichtaufgabe überzeugend gelöst. Über die (mögliche) Kür entscheiden andere.

(Eigenrelease/Kyles Tolone – Official Website)