Die Solo-Platte des dänischen Gitarristen erscheint als Doppel-Vinyl und Digital-Release. LARS BECH PILGAARD ist sowohl ein umtriebiger Kollaborationsmusiker als auch von Gruppen oder Projekten wie Svin, Klimaforandringer und Slowburn her bekannt. Sein künstlerisches Interesse gilt experimentellen, unkonventionellen Klängen. Exakt solche bietet „Folklorica“. Dem programmatischen Titel folgend, gibt es abstrakte, minimalistische Klänge, die einen folkigen Anstrich aufweisen oder zumindest aufzuweisen scheinen. Neben verschiedenen Gitarren kommt auch ein Banjo zum Einsatz, was den skizzierten Ansatz unterstützt. Wer mag, kann die Entstehung des Solo-Albums auch mittels eines Dokumentarfilms verfolgen, den LARS BECH PILGAARD seinem Werk an die Seite stellt. Zum cineastischen Charakter der Veröffentlichung passt das. Insgesamt scheint es nämlich so, dass der Däne vor allem Klangästhetik umsetzt, wozu Bebilderung weiteres Verständnis schafft. Das hochgradig experimentelle und reduzierte Konzept von „Folklorica“ bedingt es, dass die Songs vor allem für Musik-Nerds von Interesse sein dürften. Songwriting und Hooklines in einem traditionellen Verständnis bietet „Folklorica“ nicht. Sich nachvollziehbar auflösende Soundscapes ebenso wenig. In vier Kapiteln setzt es freigeistige, entschlackte Folk-Annäherungen zwischen Drone, Ambient-artigem und Prog-Extravaganza.
(Momeatdad)