LINUS KLAUSENITZER – Tulpa

Wo LINUS KLAUSENITZER drauf steht, ist natürlich auch LINUS KLAUSENITZER drin. „Tulpa“ markiert das Solo-Debüt des aktiven oder früheren Bassisten von Alkaloid, Obsidious, Obscura, Noneuclid und Fall Of Serenity. Die zehn Songs des Albums hat er allesamt selbst komponiert und auch die Texte verfasst – auf Basis von Emil Besetzny’s Buch „Die Sphinx“ aus dem Jahr 1873. Der thematische Rahmen beziehungsweise das Konzept erzählt die Geschichte eines österreichischen Fürsten, der künstliche Menschen durch Alchemie erschaffen will. Das klingt spannend und vielschichtig. Dasselbe gibt für „Tulpa“. Für Bass und Synthies zeichnet LINUS KLAUSENITZER selbst verantwortlich. Daneben helfen ihm Weggefährten und Freunde bei der Umsetzung der Kompositionen. Als fester Gast verantwortet Javi Perera (Obsidious) den Gesang, Ian Waye (Soreption) die Lead- und Rhythmus-Gitarren in allen Stücken, Aaron Homma (Annihilator, Killitorous) die akustischen sowie die Lead- und Rhythmus-Gitarren im Opener, Vanesa Jalife das Klavier und Hannes Grossmann (Alkaloid, Triptykon, Ex-Obscura, Ex-Necrophagist) das Schlagzeug. „Tulpa“ ist von Hannes Grossmann und LINUS KLAUSENITZER produziert worden. Als wäre das noch nicht genug, wartet die Platte mit Gitarren-Soli von Roland Grapow (Masterplan, ex-Helloween), Phil Tougas (First Fragment, Chthe’ilist), V. Santura (Triptykon), Dee Dammers (U.D.O., Dirkschneider), Chris Hermsdörfer (Beyond The Black, Serenity) und Nicolas Alberny (Gorod) auf. Wenn das kein ansehnliches Namedropping ist, was dann? Doch auch unabhängig von den vielen Namen weiß LINUS KLAUSENITZER mit einem spannend komponierten, vielschichtigen Werk zu überzeugen. Dass der Ausnahme-Bassist ein Faible für komplexe, fordernde Musik hat, ist bekannt und auch in seinen Solo-Taten erkennbar. Die zehn Stücke fallen dennoch zugänglich und nachvollziehbar aus. Das ist zu betonen und im modern-progressiven Metal keinesfalls selbstverständlich. Die Orientierung an der Vorlage von Emil Besetzny hilft dabei, die Handlungsstränge zunächst zu entwickeln und anschließend schlüssig zu beenden. Die Irrungen und Wirrungen der Vorlage werden in verspielte Songs überführt, in denen LINUS KLAUSENITZER immer wieder sein markantes Bass-Spiel glänzen lässt. Natürlich. Der Solo-Debütant nutzt die Chance, sich ergebnisoffen auszuleben und allein den Ideen zu folgen, die ihn interessieren. „Tulpa“ fällt in jeder Hinsicht spannend aus.

(AOP)