Die süddeutsche Band ist erfahren und lange genug unterwegs, um zu wissen, wie sie ihre Fans erreicht und was diese erwarten. „Alles anders“ ist hier selbstredend nichts. Songs zwischen Neuer Deutscher Härte, Groove-Metal-Rock und Elektro/Industrial sind das, was man von MAERZFELD kennt und mit ihnen verbindet. Nichts anderes treibt die sechsköpfige Gruppe auf ihrem aktuellen Longplayer. Alle Tracks sind mit eingängigen, mitsingbaren Refrains ausgestattet und auf Live-Tauglichkeit getrimmt. Wie sollte es auch anders sein!?! Ja sicher, das Kalkül ist erkennbar. Gleichzeitig gilt es aber anzuerkennen, dass die Umsetzung passt und die Bayern voll durchziehen. Textlich gilt Dasselbe, jedoch nicht uneingeschränkt positiv. Plumpe, unnütze Provokation gibt es in manchen Stücken weiterhin. Muss das sein? MAERZFELD beweisen doch ebenso, dass sie differenziert und kritisch formulieren können und das Plakative oder Herabwürdigende nicht nötig haben. Die Rammstein-Klientel mag sich daran nicht stören. Darüber hinaus werden es die Süddeutschen allerdings schwer haben, mit „Alles anders“ zu punkten. Dabei besitzen unter anderem die akustisch-balladesken Momenten immenses Gänsehaut- und Breitenwirkungspotenzial. Doch immer dann, wenn es zu sehr in NDH-Gefilde abrutscht, ist der gute Eindruck alsbald wieder dahin.
(Metalville)