MAIIJA – I Am

Der Vergleich hinkt etwas, doch hinsichtlich der Ausrichtung und Wirkung sind durchaus Parallelen mit der Einstands-MCD von Lizzy Farrell, „All I Said Was Never Heard“, festzustellen. Was den Gänsehaut-Faktor, die charmante Natürlichkeit, schonungslose Offenheit und mitverfolgbare Katharsis anbelangt, ist das zumindest so. „I Am“ ist vordergründig melancholisch aufgesetzt, in letzter Konsequenz aber von Unsicherheit geprägt, suchend und am Ende positiv aufgelöst. Der beschließende Track heißt nicht zufällig ,I Am Letting Go‘. Zuvor hat man bereits zehn andere Stücke gehört, die alle mit ,I Am‘ beginnen und verschiedene Sichtweise, Persönlichkeitsfacetten oder Fragestellungen ins Zentrum rücken. Der Vollzeit-Einstand der Sängerin Marilies Jagsch, a.ka. MAIIJA, fällt ebenso kühn und schön wie traurig und inspirierend aus. Die Stimme der Österreicherin steht stets im Mittelpunkt und man hängt an ihren Lippen. Ob es musikalisch gerade Gitarren-unterstützt, Klavier-/Keyboard-getragen, elektronisch unterstützt oder opulenter gesetzt mit Streichern zugeht, spielt dabei keine Rolle. Das nimmt man unterbewusst zur Kenntnis und hört doch nur MAIIJA. Dass das Instrumentale reduziert und nur begleitend eingesetzt wird, ist deshalb nur konsequent. „I Am“ ist als abstrakter Indie-Pop zu verstehen, bei dem Gefühle und die Suche nach dem Platz im Leben zentral stehen. Wirklich schön und berührend.

(Noise Appeal)