Der Band aus Kingston Upon Hull geht es um musikalische Negativität und ungeschönte Brutalität. So hat man MASTIFF kennengelernt und erinnert man das Quintett. „Deprecipice“ zieht ebenso viel Kraft und Lebensmut wie der 2021er Vorgänger „Leave Me The Ashes Of The Earth“. Die Engländer geben zu Protokoll, dass es auf dem vierten Longplayer mehr Stakkato und deshalb mehr Klarheit bei den Riffs geben würde. Die Richtung mag stimmen, doch angesichts der weiterhin rohen, abstoßenden und durchweg bedrohlichen Wall-of-Sound fällt das kaum ins Gewicht. MASTIFF stellen wiederum darauf ab, so destruktiv, verstörend und dicht-intensiv wie möglich aufzuspielen. Der Destructo-Core der Engländer speist sich unter anderem aus Elementen von Blackened-Hardcore, Powerviolence, Grindcore, Sludge, Old School-Death, Noise und Punk. „Deprecipice“ wird impulsiv und situativ vorangetrieben. Die Blastbeats sägen an den Nerven, die schleppenden Parts zermartern das Hirn und jedes der zehn Stücke gleicht einem heftigen Schlag in die Magengrube, unter dem man zusammenbricht. Und immer dann, wenn man denkt, es ginge nicht mehr heftiger, packen MASTIFF noch einen drauf. Was die musikalische Gewalttätigkeit anbelangt, bewegt sich das Quintett aus Kingston Upon Hull auf einem Level mit Leeched aus Manchester, die ähnlich rücksichtslos und fies unterwegs sind. Nach allem, was man liest und hört, ist die wirtschaftliche Lage in der britischen Breite angespannt und in Teilen ausweglos. „Deprecipice“ taugt gut und gerne als musikalische Entsprechung dessen. Verdammt heftig!
(MNRK Heavy)