Großes Kino – und uneingeschränkt hörenswert. Was die Norweger von MEER im Programm führen, ist aller Ehren wert. Die achtköpfige Gruppe tritt mit einem Bombast-Sound an, der zunächst locker-leicht, souverän und klasse poppig klingt. Je mehr man sich aber in das Spiel der 2008 gegründeten Gruppe hineinhört, desto mehr steigt der Respekt vor der Leistung der beteiligten Musikerinnen und Musiker. Deshalb nochmal: Ganz großes Kino! Denn was so selbstverständlich, flüssig und catchy klingt, inkludiert gleichzeitig einen Unterbau, der das genaue Gegenteil darstellt. „Wheels Within Wheels“ ist irgendwo zwischen Classic-, Prog- und Symphonic-Rock sowie Art- und Orchestral-Pop zu verorten. Häh? Genau! Was genau zum Tragen kommt, ist egal. Wichtiger sind der Verweis auf das famose Interagieren und Zusammenspiel von Klängen und Stimmen sowie das eindrucksvolle Storytelling. Das einstündige Album der Gruppe aus Norwegen überzeugt von Start bis Finish, wobei man aus dem Staunen kaum herauskommt. Sei es über die tollen Gesänge (immer wieder mehrstimmig), die treibenden Streicher-Arrangements oder die Opulenz des Spiels von MEER. „Wheels Within Wheels“ kommt im kleinen wie im großen sowohl verspielt und detailverliebt als auch übergeordnet wertvoll und wirkungsstark daher. Was die norwegische Gruppe besonders auszeichnet, ist ihr kreativer Vorwärtsdrang und das Bestreben, ihre Hörerschaft sowohl beständig zu begeistern und zu überraschen als auch zu fordern. All das gelingt eindrucksvoll.
(Karisma)