MOTIONLESS IN WHITE – Scoring The End Of The World

Das Quintett aus Scranton, Pennsylvania weiß um seine Stärken und spielt sie auf seinem neuen Longplayer konsequent aus. Die seit 2004 bestehenden MOTIONLESS IN WHITE haben sich im Laufe der Zeit einen Crossover zwischen MetalCore, NuMetal/Industrial und Gothic-Ästhetik kultiviert, der erkennbar mit ihrem Namen verbunden ist und der viele Hörer:innen begeistert. Da ist es kein Wunder, dass der US-Fünfer seinen Weg unverändert fortschreitet. „Scoring The End Of The World“ ist sowohl ein Album, wie man es von dieser Band erwartet hat, als auch wiederum ein partiell überraschendes, mitreißendes Werk. Es ist keinesfalls als selbstverständlich anzusehen, dass MOTIONLESS IN WHITE diese tolle Verbindung aus Härte, Bombast und Storytelling auf diesem Qualitätsniveau hinbekommt. Ja, sicher, die Musiker sind einschlägig erfahren und gehen in ihrem Stil auf. Dennoch. Zumal es der Gruppe aus Pennsylvania auf ihrem sechsten Album abermals gelingt, einen neuen Blickwinkel auf das gewohnt dynamische und wandelbare Schaffen einzunehmen. Das Konzept um das Ende der Welt infolge der selbstzerstörerischen Tendenzen der Menschheit ist dabei wie geschaffen dafür, um brachial, bombastisch und düster gestimmt durch eindrückliche Hart-Zart-Kontraste inszeniert zu werden. „Scoring The End Of The World“ klingt ebenso apokalyptisch wie bitter und mitreißend. Als Gäste sind Bryan Garris von Knocked Loose, Caleb Shomo von Beartooth und Komponist/Sound-Tüftler Mick Gordon mit dabei. Wer dachte, MOTIONLESS IN WHITE hätten mit dem 2019er „Disguise“ ihren kreativen Zenit erreicht, sieht sich durch das neue Album widerlegt. Das Quintett legt gewichtig nach und dreht erst so richtig auf.

(Roadrunner)