NASTY

Der siebte Longplayer der Belgier erscheint bei Century Media. NASTY haben das Szene-relevante BDHW verlassen und steuern nunmehr eine noch breitere Bühne an. Mit „Menace“ haben sie dabei ein Album im Gepäck, dass den Metal-Beatdown-Hardcore des Quartetts gewohnt rigoros, aber auch einen Tick zugänglicher präsentiert.

„Die Tage sind ehrlich gesagt sehr hart“, erwidert Frontmann Matthi danach gefragt, wie der Musiker die Zeit mit den Einschränkungen des sozialen Lebens und ohne Shows empfindet. „Abgesehen von allen finanziellen Einbußen, die wir irgendwie kompensieren müssen, haben wir nicht die Möglichkeit, unser in meinen Augen stärkstes Release durch Touren und Konzerte zu promoten bzw. durch diese auch die Ernte einzufahren, die mit „Menace“ gesät wird. Trotz allem können wir es nicht erwarten, die Scheibe rauszubringen und zu sehen, welchen Eindruck sie hinterlassen wird.“ NASTY lassen sich von den Widrigkeiten nicht aufhalten und zeigen weiterhin Kante:

„Oft habe ich das Gefühl, das, seitdem mit alternativer Musik Geld und Business gemacht werden kann, die Wut und Aussage zu kurz kommen“, meint der Shouter. „Dass viele Bands lieber nicht anecken oder eine klare Position vertreten möchten, um reibungslos eine möglichst breite Masse anzusprechen. Für uns war es immer Priorität, unsere Standpunkte und Ansichten zu vertreten. Das ist meiner Meinung nach die Essenz unserer Band. Das Musikalische kommt dann an zweiter Stelle.“ Matthi nimmt auch auf „Menace“ kein Blatt vor den Mund und prangert Missstände an. Persönliches und Bestärkendes finden aber auch ihren Raum:

„In den letzten Monaten vor und auch während des Aufnahmeprozesses haben wir auf persönlicher Ebene viel erlebt, positiv wie negativ. Auch die Pandemie und was sonst alles gerade in der Welt passiert, haben viel Input für Lieder gegeben. Generell waren wir heiß, neue Tracks zu schreiben. Somit hatten wir keine Probleme, Lieder zu schreiben, was den kreativen Teil angeht.“ Dass es bei NASTY dieses Mal etwas zugänglicher zugeht, ist kein Zufall: „Wir hatten den Plan, das, was wir schon immer gemacht haben, noch weiter zu verbessern“, erzählt der Frontmann. „Das Artwork hat Michael Shantz nach unseren Vorstellungen sehr gut umgesetzt. Andy Posdziech hat unsere Sound-Wünsche aber sogar noch übertroffen. Die Lieder wollten wir etwas eingängiger gestalten, dabei aber nicht an Härte einbüßen, und hier und da ein paar neue Elemente einbauen. Mit dem Resultat sind sehr zufrieden.“

Das belgische Quartett tut, was nötig ist, um seinen Weg fortzusetzen: „Sich weiter zu entwickeln, ist, denke ich, wichtig im Leben“, so Matthi. „Um sich weiter zu entwickeln, muss man aus der Komfortzone raus und auch schonmal den steinigen Weg gehen. In der Band tun wir das alle – auf musikalischer wie auf persönlicher Ebene. Ich bin mir nicht sicher, ob das zwangsweise etwas mit Mut zu tun hat. Ich kann nicht einmal sagen, ob wir als Band eine leitende Attitüde verfolgen. Wir versuchen, bescheiden zu bleiben und arbeiten hart. Wir hatten nie einen Plan, wie wir NASTY angehen sollten oder wo wir hinwollten. Um ehrlich zu sein, ist unser Werdegang komplett verrückt. Wir sind sehr dankbar dafür, mit der Band heute dort zu stehen, wo wir sind. Es ist nach wie vor surreal für uns, auch wenn wir schon eine Weile unterwegs sind.“

Den Musikern ist es wichtig, dass die Mischung stimmt: „Da wir mit guten Partnern und Freunden an unserer Seite aufgestellt sind, die sich um Booking und die Business-Seite des Spiels kümmern, läuft das soweit gut. Mit steigendem Bekanntheitsgrad wird es alles etwas unpersönlicher und komplizierter, aber ich sehe uns da als Hybriden – nach wie vor in Vans und kleinen Clubs, aber auch schonmal im Nightliner auf großen Touren unterwegs. Das alles sind Erfahrungen, die wir nicht missen wollen.“

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