Es wäre spannend, zu erfahren, was nach der Wahl des Band-Namens überwogen und die weitere Ausgestaltung dieser Gruppe bestimmt hat: das Augenzwinkern oder das damit einhergehende Versprechen? Die „Nervensägen“ setzen das ihnen Mögliche um, den Worten auch Taten folgen zu lassen. Der Charakter des ersten Albums von NERVE SAW ist bisweilen arg monoton und immer wieder auch gerne repetitiv. Im Falle von „Peril“ stört das aber überhaupt nicht. Vielmehr ist es so, dass aus den bewusst wiederholten Stil-Mitteln die jähe Durchschlags- und Überzeugungskraft der Songs resultiert. Vor zehn Jahren von einem SADISTIK FOREST-Mitglied gegründet, steht bei NERVE SAW ein reduzierter, geradliniger und rauer Death Metal-Punk zentral. Die Stücke der Finnen fallen zumeist kurz und kompakt aus, wobei das Trio entweder dreckige Grooves oder rigoroses Tempo zum Einsatz bringt. Der Asi-Charme, der dem Spiel von NERVE SAW innewohnt, ist beachtlich. Die radikale Konsequenz, mit der die Musiker ihren Ansatz durchziehen, ist es ebenso. Mit den Gitarren-Soli hätte die Gruppe nicht so sparsam geizen müssen. Abgesehen davon lässt sich „Peril“ bestens abfeiern.
(Testimony)