Neurotic Machinery – A Loathsome Aberration

Technischer Death Metal ist derzeit in aller Munde und zwar bis zu dem Punkt, an dem es vielen bereits schon zum Halse heraushängen dürfte. Ungeachtet dessen, dass es beachtlich ist wieviele technisch versierte und darüber hinaus virtuos agierende Musiker gibt, scheinen doch überproportional viele eben nicht auf kompositorische Qualität Wert zu legen, sondern brillieren einzig und allein mit einer das Gemüt überstrapazierenden Fingerschau ohne jegliche Tiefe. Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel und immerhin beweisen Bands wie Archspire, dass man dieses Subgenre auch durchaus mit einem ironischen Augenzwinkern betrachten kann. Kommen wir aber zu NEUROTIC MACHINERY, die aus Tschechien stammen und hier mit ihrem neuen Album „A Loathsome Aberration“ angetreten sind unseren südosteuropäischen Nachbarn auf der Landkarte des technischen Death Metal zu etablieren. Ziehen wir direkt am Anfang einmal alle Punkte ab, die bei einem Album der Kategorie selbstverständlich sein sollten: Technisches Vermögen, instrumentelle Finesse, wuchtige und klare, alle Nuancen betonende Produktion : Check. Unterhalten wir uns also über das, was ein Standardalbum über eben diesen Standard erhebt und zu einem guten bis herausragenden Album geraten lässt. Gelegentlich eingestreute Melodien mit hohem Wiedererkennungswert, wuchtige, groovende Riffs, dezent melancholische Schlagseite: Check. Während andere Bands sich damit begnügen den Hörer mit Technik zu beeindrucken und ihn förmlich damit überrollen, setzen NEUROTIC MACHINERY auf viel Abwechslung und ein hörbares kompositorisches Gespür. Nach einer gewissen Spieldauer schleichen sich dann allerdings leichte Ermüdungserscheinungen ein, denn von einmal gefundenen Schemata weicht man dann nur noch kaum ab. Aber, allein der Einsatz eines Saxophons (sic!) bei ‚Particles‘ zeigt, dass NEUROTIC MACHINERY technischen Death Metal ohne Limits zelebrieren und während „A Loathsome Aberration“ schon wirklich gut ist, man in Zukunft sicher noch Größeres von den Tschechen erwarten kann.

(Eigenproduktion)