OK WAIT – Well

Musiker, die unter anderem Sonic Black Holes, Rodha, Barrels, Caleya, Eisenvater und Ulme als Referenzen anführen können, haben sich mit OK WAIT eine Plattform geschaffen, die dem Ausloten gesangloser Rock-Strukturen beziehungsweise -Räume dient. Die Hanseaten suchen sich einen nicht eingeschränkten Ansatz, der vordergründig im Rock basiert wird, aber auch metallische Schwere nicht ausklammert – vorwärts gerichtete Ideenverarbeitung und Noise-Kante inklusive. Die fünf Tracks von „Well“ bringen es auf eine stattliche Spielzeit von 50 Minuten. Dem Quartett ist an einem sich beständig entwickelnden, fintenreichen und wendungsfreudigen Songwriting gelegen. Da OK WAIT rein instrumental unterwegs sind, ist es wichtig, die Hörer:innen interessiert zu halten und ihnen kontinuierlich neuen Input anzubieten. Das geschieht. Die Mischung aus Freigiebigkeit und Forderung, mit der die Norddeutschen arbeiten, ist dafür bestens geeignet. Die Spannungsbögen binden an den Fortgang des Albums und immer wieder entdeckt man Feinheiten oder Passagen, die aufhorchen lassen und entweder gefallen oder respektvolle Anerkennung hervorrufen. Letzteres auch deshalb, weil sich die Hamburger Gruppe ausgespielten Post-Rock-Strukturen verwehrt und stattdessen ihren eigenen Blick auf die Spielwiese aufsetzt.

(Golden Antenna)