PALISADES – Reaching Hypercritical

Zählt man das 2009er Album mit, das noch unter dem ursprünglichen Namen der Band, Marilyn Is Dead, erschienen ist, markiert „Reaching Hypercritical“ den sechsten Longplayer der Gruppe aus Iselin, New Jersey. Seit dem Ausstieg von Lou Miceli Ende 2021 zeichnet Bassist Brandon Elgar für die Lead-Vocals verantwortlich, der sich durch seine Beiträge auf den letzten beiden Platten bereits warmgesungen hat und dessen Stimme man deshalb kennt. Anders formuliert: trotz der Veränderung im Line-Up gibt es keinen merklichen Bruch zum bisherigen Schaffen von PALISADES, die ihren Weg weitgehend unverändert fortgehen – nun allerdings als Quartett. Die Sound-Basis im Post-Hardcore wird wiederum um rockige Breitwand-Momente und Elektro-Anreicherung erweitert. Der Vierer aus New Jersey legt seine Stücke variabel und kontrastreich an. Die Dosierung aus hart und zart passt und wird effektvoll serviert. Die stilistische Zusammensetzung ändert sich mit jedem Song, wobei „Reaching Hypercritical“ im Zeitverlauf eine immer NuMetal-lische Anmutung aufweist, die man von PALISADES in dieser Form bislang noch nicht kannte. Dieser Eindruck resultiert auch von der Stimmfarbe von Brandon Elgar her, der oftmals an Chester Bennington erinnert. Mit zunehmender Spielzeit experimentiert die Rise-Kombo immer mutiger und offensiver mit NuMetal-Akzenten, was für die Zukunft weiteres Entwicklungspotenzial aufzeigt und den Sound von PALISADES schlüssig bereichert.

(Rise)