PAULINCHEN BRENNT – Mache

Das deutsche Dreiergespann, das von Leipzig aus operiert, besteht seit circa zehn Jahren, legt aber erst jetzt mit „Mache“ seinen Vollzeit-Einstand vor. Die acht Tracks erinnern an gute alte Zeiten, in denen unter anderem das Label Level Plane Records seine beste Phase hatte und Veröffentlichungen von Gruppen wie Neil Perry, pg. 99, Kaospilot, Hot Cross oder City Of Caterpillar der heiße Scheiß gewesen sind. Es ist zu vermuten, dass die Mitglieder von PAULINCHEN BRENNT diese oder ähnlich aufgestellte Bands kennen und schätzen. Die wilde Mixtur aus Screamo, Noise, Mathrock und Post-Hardcore lässt kaum eine andere Sicht zu. „Mache“ ist in einem positiven Verständnis als wild und sprunghaft zu beschreiben. Das seit 2013 aktive Trio fällt als impulsiv und kathartisch orientiert auf. Die experimentell-freigeistige Grundhaltung, mit der die Musiker zugange sind, verstärkt diesen Eindruck zusätzlich. Das führt zu acht Tracks, die als tendenziell schwer verdaulich zu werten sind, die man aber dennoch erfühlen und nachvollziehen kann. Wie soll eine Band, die sich PAULINCHEN BRENNT nennt, auch anders klingen? Schonungslose Gefühlsverarbeitung, wüstes, leidendes Geschrei und schrammlig-dichte Soundscapes sind durch den Namen praktisch vorgegeben. Deshalb überrascht es nicht im Mindesten, dass „Mache“ intensiv wie heftig daherkommt.

(Krakenduft)