PLAGUE YEARS – All Will Suffer

Als im Jahr 2020 das bis dato letzte vollwertige Album der Band herauskam, „Circle Of Darkness“, konnten sich PLAGUE YEARS über Vergleiche zu Power Trip und Gatecreeper freuen. Mit Blick auf den Crossover-Ansatz zwischen Thrash, Death und Hardcore und die ausgelebte Oldschool-Attitüde sind diese Referenzen nachvollziehbar. Dass das Quartett aus Detroit weniger klare Kante und eigene Akzente bietet, sei geschenkt. Das ändert sich aber auch mit den vier Tracks der neuen MCD „All Will Suffer“ nicht. Die Musiker aus Michigan sind versiert und mit den Standards der aufgegriffenen Stile vertraut. Fans sprechen PLAGUE YEARS inzwischen zu, einen Vibe zu kultivieren, der an Kreator, Sodom und Slayer herankommt. Nun ja, das kann man auch anders sehen. An „All Will Suffer“ fällt vor allem auf, dass es der MCD selbst bei ihrer überschaubaren Spielzeit an Zug und Fokus fehlt. Ja, sicher, vieles klingt vertraut und funktioniert anständig. Allerdings drängt sich nichts auf, was über den Moment des Hörens hinaus in Erinnerung bliebe oder gar PLAGUE YEARS als eigenständig auszeichnen würde. Frontmann Tim Engelhardt tritt variabler und weniger monoton als auf „Circle Of Darkness“ in Erscheinung, doch das hilft im Ergebnis kaum. Es wird schlicht nicht klar, worauf das Quartett aus Detroit, das auf Touren mit The Black Dahlia Murder, Skeletal Remains, Exhorder und Somnuri zurückblickt, aus ist. Allein Oldschool-igen Crossover zwischen Metal und Hardcore zu zocken, ist zu wenig.

(MNRK Heavy/SPV)